Christine Liebich | Gerold Miller

Gerold Miller zeigt aus seiner Werkreihe Monoform eine ortsspezifische Arbeit, die mit den räumlichen und architektonischen Gegebenheiten des NAK in einen Dialog tritt und diese neu interpretiert. Parallel übereinander an der Wand angeordnete Winkelprofile aus Aluminium eröffnen einen definierten Raum, durch den die Wände des Ausstellungsraums als neue Bildräume reflektiert werden können. Das damit geschaffene Negativ lädt Besucher_innen zur Bildfindung ein. Das Objekt wird zur Begrenzung einer illusorischen und bildnerischen Räumlichkeit.
In seiner künstlerischen Arbeit reizt Gerold Miller die Grenzen von Skulptur, Architektur und Bild aus. Mit seinen Werken schafft er eine Verbindung zwischen plastischem Objekt, Raum und imaginärem Bild und bewegt sich so zwischen Minimalismus und Konzeptkunst. Mit der Werkgruppe Monoform treibt er dieses Interesse weiter voran. Dabei verlässt Miller mit der minimalistischen Skulptur einerseits die bildliche Dimension und nähert sich ihr andererseits über die konzeptuelle Idee wieder

Christine Liebich verhandelt in ihren Skulpturen die Dualismen der heutigen Zeit. Die aus Baustahl gefertigten Arbeiten befragen das Verhältnis von Kultur und Natur. In der Werkreihe Permanent Moment erstmals geradezu naturalistisch arbeitend werden pulverbeschichtete Stahl-Pusteblumen zu Symbolen der Hoffnung, Stärke und Zuversicht. Die Werke der Bildhauerin wirken fragil und bestechen zugleich durch ihre präzise zeichnerische Qualität, Leichtigkeit und Eleganz. Für Liebich sind sie als Zeichnungen im Raum zu verstehen, zeitlose Momentaufnahmen, gleichermaßen flirrend im Licht der Sonne und des Ausstellungsraums.
Die Bildhauerin hat eine einzige raumgreifend-installative Arbeit im Obergeschoss des Kunstvereins geschaffen. Zudem zeigt die Künstlerin im Außenbereich des umgebenden Parks sowie auf dem Dach und damit im öffentlichen Raum zwei weitere großformatige Skulpturen der neuen Serie Permanent Moment. Auch Gerold Miller bespielt den Außenraum mit einer Skulptur aus der Reihe der Verstärker.

Darüber hinaus erscheinen von beiden Künstler*innen neue Editionen zur Ausstellung, die während der Ausstellungsdauer im Kunstverein erhältlich sein werden.